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Als ich mich vor zwei Jahren zum erstem Mal für die Bundesrunde der Internationalen Physikolympiade (IPhO) qualifiziert habe, wurde ich auch auf die Internationale Olympiade der Astronomie und Astrophysik (IOAA) aufmerksam gemacht. Teilnehmende der dritten Runde der IPhO sind über eine Sonderregel automatisch für die zweite Stufe der deutschen Vorauswahl zur IOAA qualifiziert, ohne die erste Hausaufgabenrunde durchführen zu müssen, da sich viele Themen beider Wettbewerbe überschneiden. Ich habe seitdem jedes Jahr diesen Bonus genutzt und bei der IOAA teilgenommen, wobei ich auch stets als einer von 20 Schülern zur dritten Runde gekommen bin.
Dieses Jahr nahm ich also zum dritten Mal an der Vorauswahl zur IOAA teil. Die sieben Aufgaben der zweiten Runde wurden am Samstag, den 24.02.24, um 15:00 Uhr auf eine Plattform hochgeladen und wir mussten dazu unsere Lösungen spätestens 24 Stunden später online abgeben. Wir durften explizit alle Hilfsmittel inklusive dem Internet nutzen. Allerdings sind die Aufgaben so speziell und schwierig, dass man ihre Lösungen nicht im Netz findet und auch keine Künstliche Intelligenz sie lösen kann, weswegen ausführliche Recherche nicht wirklich weiterhilft. Beispielsweise handelte eine Aufgabe von der Sonde „Parker Solar Probe“, wobei wir das minimal nötige Reflektionsvermögen ihres Hitzeschildes berechnen sollten, damit sie bei ihrer größten Annäherung an die Sonne nicht verglüht. Eine andere Aufgabe beschäftigt sich mit Außerirdischen, die einen Planteten mit geringem Atmosphärendruck durch die Zufuhr von Sauerstoff bewohnbar machen wollen. Wir sollten uns rechnerisch mit der Frage auseinandersetzen, ob dieses Projekt realisierbar wäre. Doch bedauerlicherweise bräuchten sie Milliarden von Behältern mit jeweils mehreren Tonnen Sauerstoff, um den Druck um nur 0,01 % zu erhöhen. Außerdem sollten wir in einer weiteren Aufgabe die maximale Verdunklung eines Dreifachsternsystems und ihre Periodendauer berechnen. Doch die meiner Meinung nach interessanteste Aufgabe handelte von galaktischen Magnetfeldern, die Massen komprimieren und so zur Sternentstehung beitragen. Diese bilden magnetische Fallen, aus denen geladene Teilchen nicht austreten können, weshalb sie an bestimmten Orten konzentriert werden. Das ist möglicherweise eine Ursache für die Existenz unserer Sonne und damit auch für das Leben auf der Erde!
Tatsächlich habe ich von den 60 für die zweite Runde qualifizierten Personen deutschlandweit den ersten Platz belegt! Doch um zum internationalen Wettbewerb zu kommen, muss ich nun in der dritten Stufe unter den ersten fünf von den 20 besten Teilnehmenden der zweiten Runde sein. Diese ist in zwei Einzelklausuren aufgeteilt, die wir während einer Videokonferenz ohne Hilfe des Internets schreiben. Dabei haben wir jeweils allerdings für 5 Aufgaben nur 3,5 Stunden Zeit statt 24 Stunden für 7 Aufgaben. Die erste Klausur behandelt wie die zweite Stufe theoretische Fragestellungen, während die zweite als „Data-Analysis“-Klausur zusätzlich geometrische Konstruktionen auf Sternenkarten oder das Zeichnen von logarithmischen Funktionen erfordert. Möglicherweise geht es für mich dann im August weiter zur IOAA, die dieses Jahr in Rio de Janeiro stattfindet!
Schaut bei Interesse unbedingt mal auf ioaa-germany.de vorbei.
Konstantin Stein, Kl. 12c