Externer Inhalt von ##teaserTitle##
##teaserText##
Dass Heimat allerdings nicht nur einen Zustand beschreibt, der zwar emotional aber passiv ist, sondern auch als eine aktive Aneignung verstanden werden kann, wurde den Schülerinnen und Schülern dann in den folgenden Wochen deutlich. Im April erhielten die beiden Klassen den Auftrag, Entwürfe für einen gestalterischen Eingriff in ihrer unmittelbaren Umgebung anzufertigen. Die Fläche, die umgestaltet werden sollte, ist eine relativ eintönige Parkfläche an der Friedrich-Marschner-Straße zwischen Gymnasium und dem ehemaligen Berufsschulzentrum gelegen. Diese sollte – so die Vorgabe – in einen für Jugendliche attraktiven Park umgestaltet werden, dabei Folgen des Klimawandels berücksichtigen und gleichzeitig eine Erhöhung der Artenvielfalt erzielen.
In einem Workshop mit der Landschaftsarchitektin Barbara Kroll bekamen die Jugendlichen erst theoretischen Input, bevor sie sich auf spielerischer Art der Gestaltung in Modellform näherten. In Gruppen wurden dabei in Bäckerkisten mit Naturmaterialien wie Sand, Steine und Zweige erste Ansätze für eine Parkgestaltung entwickelt. Die Ergebnisse stellten die Lernenden sich gegenseitig vor und hielten sie fotografisch fest. Gerade dieser spielerische, für manche vielleicht kindisch wirkende Ansatz setzte bei vielen eine Kreativität frei, die mit einem rein zeichnerischen Entwurf kaum möglich gewesen wäre.
In den folgenden Stunden entdeckten die Jugendlichen das bisher für manche von ihnen noch verborgene Potenzial ihrer Schul-Tablets. Als erstes fertigten sie einen digitalen Grundriss der Parkfläche an, der die neuen Ideen der vorangegangenen Gruppenarbeit einband und konkretisierte. Um einen für den Betrachter nachvollziehbaren Eindruck der beabsichtigten Parksituation zu vermitteln, überarbeiteten sie im Anschluss eines ihrer zwischenzeitlich selbst geschossenen Fotos und ergänzten es um die gewünschten Elemente. Zusammen mit einem kurzen Text, der die Vorzüge ihrer Parkgestaltung beschrieb und mit einem attraktiven Namen für die Fläche, war das Portfolio nach mehreren Wochen Arbeit komplett.
Aus den über vierzig Konzepten wählten die beiden Klassen demokratisch die sechs gelungensten Ideen aus, die vor den Sommerferien an die Stadt Burgstädt gereicht wurden. Die Ergebnisse des Projekts können sich sehen lassen und veranschaulichen, wie Unterricht realitätsnah und partizipativ sein kann. Resultierend aus den Impuls des Gymnasiums soll in den nächsten Monaten in Form eines Werkstattgesprächs zwischen den Burgstädter Schulen und Vertretern der Stadt inwiefern einzelne Ideen des Projekts umgesetzt und die Zusammenarbeit der Akteure zukünftig verstärkt werden können.
(Falk Geißler, Kunstlehrer)