Georg Büchners „Woyzeck“ – ein Klassiker der Literatur im Neuen Ratssaal in Burgstädt

Am 13.11.2024 waren die Deutsch-Leistungskurse des Gymnasiums Burgstädt im Neuen Ratssaal, um sich eine Inszenierung von Büchners Dramenfragment „Woyzeck“ anzuschauen. Mit reduziertem Spielkonzept, aber beeindruckend in der Intensität der Darstellung zeigt das Stück die Geschichte eines einfachen Soldaten, der durch Vertrauensbruch, Missbrauch und gesellschaftliche Ignoranz vom Opfer zum Täter wird.

Im Zentrum des Stücks steht Woyzeck in der Verkörperung von Cornelia Gutermann- Bauer, die durch die Eindringlichkeit seines Monologes die Verzweiflung der Titelfigur spürbar macht. Die Inszenierung konzentriert sich auf die Zerrissenheit des Protagonisten, der vom Hauptmann, seinem militärischen Vorgesetzten, dem Doktor sowie seiner Umgebung gnadenlos manipuliert und misshandelt wird.

Ein besonderes Merkmal der Aufführung ist der subtile Einsatz der Beleuchtung und der Tontechnik – letzteres zur Strukturierung der Szenenfolge, die ohne diese Unterstützung bei nur einer Darstellerin für alle Rollen schwer nachzuvollziehen wäre. Die Verschiedenartigkeit der Lichteffekte, für die Günter Bauer verantwortlich zeichnet, verstärkt den Eindruck von den psychischen Qualen Woyzecks und lässt das Publikum in seine Sicht der Welt eintauchen.

Die Aufführung, die für einige von uns erst der Beginn der Beschäftigung mit „Woyzeck“ war, hat durch ihren Einblick in das Leben und Leiden der Hauptfigur unser Interesse geweckt, weitere Interpretationen dieses Theaterklassikers kennenzulernen. Wer sich auf „Woyzeck“ einlässt, wird nicht nur ein wichtiges Werk der deutschen Literatur erleben, sondern auch in den Tiefen der menschlichen Existenz und der Gesellschaft nach Antworten suchen. Ein Werk, das sowohl auf der Bühne als auch auf den Seiten unserer Lese-Ausgabe zu berühren weiß und den Leser mit vielen Fragen, auch denen nach der Aktualität des Stückes, hinterlässt.

Emma Müller, Deutsch-Leistungskurs, Gymnasium Burgstädt