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An einem kalten Abend steigen wir in den Kältebus Chemnitz. Wir sind aufgeregt und zugleich gespannt, denn heute begleiten wir die ehrenamtlichen Helfer auf ihrer Tour mit dem Kältebus durch die Stadt, um obdachlosen Menschen in Not zu helfen. Noch bevor wir an unserem ersten Halt ankommen, erzählt uns eine Helferin, wie wichtig diese Fahrten sind. Viele der Menschen, die wir heute treffen, haben keinen anderen Zufluchtsort, keine Unterstützung durch die Stadt – nur den Kältebus und die Hilfsbereitschaft der Menschen, die ihn ermöglichen.
Der Kältebus Chemnitz ist ein spendenfinanziertes Hilfsprojekt, das in den Wintermonaten unterwegs ist, um wohnungs- und obdachlosen Menschen mit Essen, Getränken, Kleidung, Decken und anderen wichtigen Dingen zu versorgen. Zweimal pro Woche fährt das Team durch Chemnitz und bietet neben materieller Hilfe auch ein offenes Ohr für die Sorgen der Betroffenen. Besonders beeindruckt uns auch der Medibus, der von ehrenamtlichen medizinischen Fachkräften betrieben wird. Menschen ohne Krankenversicherung erhalten hier eine kostenlose medizinische Versorgung – von der Behandlung kleinerer Verletzungen bis hin zu dringend benötigten Impfungen.
Während der Fahrt haben wir die Gelegenheit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Es ist eine bewegende Erfahrung zu sehen, wie aufgeschlossen und dankbar sie sind. Viele leben unter schwierigen Bedingungen, oft ohne Unterstützung durch die Stadt, und dennoch begegnen sie uns mit Freundlichkeit. Ein Mann erzählt uns, wie hart der Winter für ihn ist, da er kaum Schutz vor der Kälte findet. Ein anderer ist einfach glücklich über eine warme Mahlzeit. Mit jedem Gespräch wird uns bewusster, wie wertvoll dieser Bus für sie ist – nicht nur wegen der materiellen Hilfe, sondern auch, weil er ein Stück Würde und Menschlichkeit in ihren Alltag bringt. Durch den Medibus kann einem Obdachlosen, der von einem Hund gebissen wurde, sofort geholfen werden – inklusive einer spontan organisierten Tetanus-Impfung. Diese Menschen leisten Unglaubliches, und das vollkommen unentgeltlich.
Unsere Schule ist Teil des Netzwerks "Schule mit Courage – Schule ohne Rassismus", und für uns bedeutet das nicht nur ein Titel, sondern auch Verantwortung. Deshalb haben wir uns entschieden, den Kältebus Chemnitz finanziell zu unterstützen. Dank der Initiative "Sozial Genial" konnten wir Spenden sammeln und weitergeben. Doch erst durch unsere Begleitung des Busses haben wir wirklich verstanden, was es heißt, Solidarität zu leben.
Diese Erfahrung hat uns gezeigt, wie wichtig gesellschaftliches Engagement ist. Jeder Mensch verdient Respekt und Hilfe, unabhängig von seiner Lebenssituation.
M. Schröder (JG 12)