Alte Dame besucht Güllen in Burgstädt

Für die Deutschkurse der Oberstufe und drei zehnte Klassen war das Wiener Theaterforum angereist und hatte den „Besuch der alten Dame“ von Friedrich Dürrenmatt im Gepäck.

Der Klassiker aus dem Jahr 1956 verhandelt auf zeitlose Art und Weise die Frage nach dem Sinn unseres Daseins in Gegenwart von Armut, Schuld und Versuchungen. In einer reichlichen Stunde wurde das Publikum mitgenommen auf eine emotionale Achterbahnfahrt, in der die „3 G“ der Tragikomödie (Geld, Gewissen, Gerechtigkeit) auf neue Art verhandelt wurden. Trotz des hohen Unterhaltungswerts der Inszenierung auch aufgrund der behutsamen Aktualisierungen gelang es den Darstellern, vor allem auch Betroffenheit und Nachdenken zu provozieren. Wieviel ist ein Leben wert? Das eigene – und das des Nächsten? Welche Gründe kann es geben, dieses Leben aufs Spiel zu setzen? Das eigene – oder nur das des Nächsten?  

Die Aufführung war leider viel zu schnell vorüber. Die darin angesprochenen Fragen wirken aber wohl weiter. Und die Antworten müssen erst noch gegeben werden.

(wom)